Naturwissenschaften
Zu den Naturwissenschaften werden jene Wissenschaften gezählt, die sich mit der belebten und unbelebten Natur beschäftigen. Die Naturwissenschaften unterliegen in ihrem Wirken bestimmten Prinzipien. Das Hauptprinzip der Naturwissenschaft ist die Suche nach Ursachen aller Erscheinungen, die auch erklärt werden können. Eine Erscheinung muss eine erklärbare Ursache haben. Ausgeschlossen werden dabei jegliche Ursachen, die übernatürlich sind, wiederholbaren und willkürlichen Experimenten widersprechen. Vielmehr handelt es sich um eine mathematisch beschreibbare Form, eindeutig der Wirklichkeit entsprechend.
Einstein hat mit dem Ausspruch "Gott würfelt nicht !" das Prinzip unterstrichen.
Diese prinzipielle Auffassung erzeugt auch vielerorts Kritik, da sie nicht ausdrücklich zu beweisen ist.
Die Naturwissenschaftler versuchen, allgemeingültige Theorien mit Verlässlichkeit (beispielsweise Naturgesetze) zu erstellen, die auch einer notwendigen Weiterentwicklung unterzogen werden können, wenn es zum Auftreten von Widersprüchen kommt. Das Prinzip des kritischen Rationalismus wird in diesem Fall durchgesetzt.
Zu den Naturwissenschaften gehören die Gebiete:
- Biologie,
- Astronomie,
- Chemie,
- Meteorologie,
- Geologie,
- Physik und
- Pharmazie.
Die Mathematik ist nicht extra als solche Naturwissenschaft aufgeführt, obwohl sie in der Regel so bezeichnet wird. Die Mathematik stellt keine empirischen Untersuchungen über die tatsächliche Wirklichkeit an. Damit ist sie eine sogenannte Strukturwissenschaft. Alle Ergebnisse mathematischer Arbeit werden prinzipiell in allen vorliegenden bestehenden Wissenschaften eingesetzt. Sie bedienen sich letztendlich weitgehend mathematischer Ergebnisse und den dazu führenden Methoden.
Grundsätzlich unterschieden werden die Naturwissenschaften von den Geisteswissenschaften. Hinzu kommen weitere Wissenschaftsbereiche, die sich nicht unter dem Begriff naturwissenschaftlicher Arbeit zusammenfassen lassen, wie die Gesellschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Die Naturwissenschaften, obwohl selbst keine Weltanschauungen, geben vielen Menschen eine Begründung ihrer eigenen Weltanschauung.
Als bedeutender Begründer gilt der beobachtend tätige Naturwissenschaftler und Naturphilosoph Aristoteles. Als experimenteller Naturwissenschaftler machte sich Galileo Galilei einen Namen.
Die ausgesprochene Nähe zur Philosophie in der Antike (berühmte Vertreter jener Zeit waren gleichzeitig Naturwissenschaftler und Philosoph) änderte sich in der frühen Neuzeit als es zur Herausbildung der Metaphysik kam. Weitere wichtige Leistungen bestehen in der Ableitung von Modellen, Gleichungen und Theorien über die Umwelt und Welt. Dazu zählen die:
- Evolutionstheorie,
- Biogenetik,
- Selektionstheorie,
- Feld- und Quantentheorie,
- Gravitationsgesetze,
- allgemeine Einstein`sche Relativitätstheorie sowie
- Chaostheorie.
Viele andere naturwissenschaftliche Entdeckungen und Gesetzmäßigkeiten sind eng mit dem täglichen Leben der Menschen in ihrer Natur verbunden und ständig kommen neue Erkenntnisse hinzu.